Bewusst Körpersprache trainieren.
Ein kleines Experiment, das Dich einlädt mit Deiner Körpersprache zu spielen. Es wird dir zeigen, dass Kommunikation – auch in Form Deiner Körpersprache – keine Einbahnstraße ist. Es ist vielmehr ein Wechselspiel zwischen Deiner Kommunikation und der Deines Hundes. Wie Ihr aufeinander reagiert.
Ist Dir das – zumindest zum Teil – bewusst?
Bitte stimme das Experiment auf Deinen Hund ab. Du kennst ihn! mach nur das, womit Du Dich sicher fühlst und Du Deinen Hund gut einschätzen kannst. Dann bekommst du eine Auskunft über Euere Beziehung.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Körpersprache Mensch und Hund – Entspanntes Annähern
- 2. Körpersprache Mensch und Hund – Nervös auf den Hund zugehen
- 3. Körpersprache Mensch und Hund – In Anspannung nähern
- 4. Körpersprache Mensch und Hund – Freundliche Geste
- 5. Körpersprache Mensch – Fazit
1. Körpersprache Mensch und Hund – Entspanntes Annähern
Nimm eine Situation, in der Dein Hund entspannt rumsteht und in die Gegend schaut. Dann geh auf Deinen Hund zu – einfach so, sag nichts und schau ihn an. Registriere, wie er reagiert. Schaut er Dich an, wie stehen seine Ohren und wie hält er seine Rute. Immer im Vergleich zu dem, wie die Ohren und die Rute normalerweise sind. Wie würdest Du seine Stimmung in dem Moment beschreiben?
Bleibt er ruhig stehen? Weicht er aus? Drückt er sich an Dich ran? Fordert er Dich zum Spiel auf? Schaut er Dich fragend an? Wird er nervös? …
Du kannst die Liste der Fragen fortsetzen, je nachdem wie Dein Hund reagiert.
Dann geh ein Stück weiter oder wenn Du drinnen übst, warte ein paar Minuten.
Wichtig: Es gibt kein richtig oder falsch. Du befindest Dich in einem Experiment. Jetzt geht es darum einfach Informationen zu sammeln. Über Dich, über Deinen Hund und darüber, was zwischen Euch passiert.
2. Körpersprache Mensch und Hund – Nervös auf den Hund zugehen
Gleiche Ausgangssituation, Dein Hund steht entspannt in der Gegend rum. Gehe nun etwas hastig auf Deinen Hund zu. So als wärst Du nervös, weil eine Gefahr kommt und Du das Gefühl hast, Deinen Hund in Sicherheit bringen zu müssen. In Wirklichkeit gibt es allerdings weit und breit keine Gefahr.
Wie reagiert Dein Hund jetzt. Schaut er Dich an, wie ist die Stellung seiner Ohren und wie hält er die Rute? Wie würdest Du jetzt seine Stimmung beschreiben?
Vielleicht hast Du eine andere Reaktion, als in dem Beispiel zuvor. Was genau ist anders. Was macht die Reaktion Deines Hundes im zweiten Beispiel mit Dir im Vergleich zum ersten Beispiel. Was fühlst Du?
Weicht Dein Hund vor Dir aus, wird er unsicher, läuft er weg, fängt er an zu bellen…. wie immer er sich verhält, es wird wieder eine Reaktion in Dir auslösen. Welche?
Einschub:
Nervös werden, passiert übrigens recht häufig, wenn der Hund frei läuft und ein Fahrzeug kommt angefahren. Wenn das Fahrzeug langsam macht, können wir ruhig bleiben. fährt das Fahrzeug etwas zu schnell, werden wir leicht nervös. Das führt dazu, dass wir unseren Hund anders rufen und/oder mehr gestikulieren. Oder was immer Deine Strategie ist, mit Deiner Nervosität umzugehen. Bei mir ist es am ehesten das.
3. Körpersprache Mensch und Hund – In Anspannung nähern
Wenn Du magst kannst Du auch noch eine dritte Variante ausprobieren. Hier spannst Du Deine Muskeln an, Für den Anfang ballst Du Deine Fäuste und spannst damit auch die Armmuskulatur an, Deine Gesichtsmuskulatur und Deine restlichen Muskeln werden sich nun auch etwas anspannten. Schau, wie es für Dich gut ist. Du sollst Dich dabei wohl fühlen und die Emotion, die dabei in Dir entsteht gut wahrnehmen können.
Löse diese Anspannung sehr schnell wieder auf, wenn Du bei Deinem Hund bist. Er kann es als Korrektur empfinden, obwohl er nix gemacht hat 😉.
Lächle ihn also schnell wieder freundlich an.
Registriere dabei den Moment, als Du noch angespannt warst.
Was bemerkst Du in diesem Moment? Achte auf das Wechselspiel, was das Verhalten Deines Hundes bei Dir auslöst. Was passiert in deinem Körper, mit Deinen Gefühlen, was denkst Du?
Reagiert Dein Hund auf Deine Reaktion?
Interessant ist auch der Moment, in dem Du Dich wieder entspannst. Was passiert da?
Dein Hund wird sich immer an Deiner Körpersprache orientieren, deshalb ist es so wichtig, dass wir uns bewusst machen, wie wir auf unseren Hund reagieren und was wir ihm signalisieren.
4. Körpersprache Mensch und Hund – Freundliche Geste
Zum Abschluss mach eine letzte Variante. Geh freundlich auf Deinen Hund zu und biete ihm Deine Hand an. Schau was er damit macht. Achte auf die Anspannung in Deinem Körper und vor allem in Deiner Hand. Hast Du eine freundliche Körperhaltung, bist Du offen, lächelst Du, freust Du Dich, dass Du Deinem Hund ein tolles Angebot – mit Dir in Sozialkontakt zu gehen – machst?
Wie reagiert Dein Hund und was macht das mit Dir? Was geht in Dir vor, emotional und in Deinen Gedanken?
5. Körpersprache Mensch und Hund – Fazit
Ich hoffe Du und auch Dein Hund habt Spaß mit den Experimenten und Du kannst danach ein klein wenig mehr einschätzen, wie wichtig es ist nicht nur den Fokus auf die Körpersprache Deines Hundes zu lenken, sondern auch auf die Eigene und welche Wechselwirkungen in Euch Beiden entstehen.
Sicher hast Du auch Einiges gelernt, was die Ohr- und die Rutenstellung bei Deinem Hund bedeutet.
Ein Satz, der immer wieder in Dir auftauchen darf: Du kannst nicht nicht kommunizieren!
Wenn Du Lust hast, gibt mir gerne Feedback, wie Du das Experimentieren gefunden hast.