Ein sicherer Hafen ist die Grundlage für eine vertrauensvolle Beziehung!

In diesem Teil von Bindung – Beziehung geht es in der Hauptsache darum, wie Du Deinem Hund Sicherheit vermitteln kannst. Begriffe wie „sicherer Hafen“, „Fels in der Brandung“ und „Leuchtturm“ helfen, um das, was ich damit meine zu beschreiben.

Bindung bekommst Du von Deinem Hund geschenkt, wenn die Grundbedürfnisse Deines Hundes gestillt sind. Unter den Grundbedürfnissen verstehe ich: Sicherheit, Selbstwirksamkeit, Bindung und Lust.

Da wir Menschen genau diese Grundbedürfnisse auch haben, gilt es darauf zu achten, dass diese Bedürfnisse bei uns ebenfalls gestillt sind.

Fühlst Du Dich zum Beispiel in einer Trainingssituation unisicher, wird es kaum möglich sein, Deinem Hund Sicherheit zu vermitteln.

Achte auf Dich und schaffe Dir eine Umgebung für die Übung, in der Du sicher bist.

Inhaltsverzeichnis – 5 tolle Tipps

1. Sei ein sicherer Hafen für Deinen Hund.

Was bedeutet ein sicherer Hafen überhaupt?

Ein Schiff kommt im Hafen an. Es ist dort sicher und nicht den Gefahren der hohen See ausgesetzt. Es liegt friedlich und still im Hafen. Es ist angekommen.

Genau das drückt es aus, wenn ich von „sicherem Hafen“ spreche. Dein Hund kommt bei Dir an, wenn er zu Dir kommt. Er fühlt sich geborgen und sicher.

Vielleicht wagt er sich bei einem Versuch die Umwelt zu erkunden etwas zu weit nach „draußen“, wird unsicher und braucht dann die Geborgenheit des sicheren Hafens.

Septemberhund Blog Bindung sicherer Hafen - Boot

Oder er fühlt sich unwohl im Kontakt mit einem anderen Hund. Hol ihn zu Dir, zeig ihm, dass Du erkennst, was in ihm vorgeht und biete im Schutz in Deiner Nähe.

Zeige ihm in ganz unterschiedlichen Situationen in Euerem Zusammenleben, dass Du in der Lage bist diese Sicherheit zu bieten, zu geben und auch zu halten.

Atme nochmal durch, wenn Du wegen eines bestimmten Verhaltens Deines Hundes gestresst, genervt oder überfordert bist. Schau genau hin und überprüfe, ob es Deinem Hund genau gleich geht.

2. Verhalten verändern.

Jetzt gilt es Deine innere Haltung und Dein Verhalten nach außen zu verändern. Gehe in eine Umgebung, in der sowohl Du als auch Dein Hund entspannt sein könnt.

Er hat dann die Möglichkeit sich immer wieder in neue Situationen zu begeben, weil er weiß, wo er hin gehört, und wo er sicher wieder ankommen kann.

Fischerboote fahren früh morgens raus, um nach getaner Arbeit wieder im Hafen anzukommen. Dort sind sie ruhig und sicher, bis es wieder raus geht auf See und sie noch nicht wissen, was auf sie wartet.

3. Wie Du zum Leuchtturm für Deinen Hund wirst.

Was heißt das? Für mich heißt es dem Hund Orientierung geben. Ein Leuchtturm zu sein gehört auch zum Thema „sicherer Hafen“

Beschäftigung mit Deinem Hund drinnen

Wenn Du mit Deinem Hund etwas übst, vielleicht etwas Neues, dann kann es schnell passieren, dass Dein Hund über- oder unterfordert ist.

Du hast vermutlich eine bestimmte Erwartungshaltung, wie Dein Hund die Übung lernen soll. Was, wenn Dein Hund Deiner Erwartung nicht zu 100% entspricht? Wenn er mehr Unterstützung braucht oder die Schritte, die Du mit ihm trainierst, etwas kleiner (oder größer)?

Das sind relative einfache Situationen, in denen Du Deinem Hund Orientierung geben kannst.

Verlassen den „Pfad“, der Dir sinnvoll vorkommt und lasse Dich auf Deinen Hund ein. So erkennst Du, was er gerade braucht. Passe Deine Trainingsschritte und das Lerntempo Deinem Hund an.

Betrachtung auf dem Hundespaziergang

Oder Du bist auf dem Spaziergang mit Deinem Hund Du siehst eine unangenehme Begegnung auf Dich zukommen. Jetzt ist es gut Dich daran zu erinnern, was Du mit Deinem Hund schon geübt hast und was er richtig gut kann. Es sollte etwas sein, was Deinem Hund Spaß macht und was über positive Verstärkung aufgebaut wurde. „Fuß gehen könnte z.B. eine solche Übung sein.

Das dann anwenden und sowohl Dich als auch Deinen Hund gut durch die Situation bringen.

Vielleicht denkst Du jetzt: Da reagiert mein Hund nie drauf, dann lade ich Dich ein diesen Gedanken noch einmal neu zu denken.

Ist die Übung, die Du anwendest wirklich gut genug aufgebaut.
Hast Du das Gefühl, dass Du Deinen Hund durch die Begegnung führen kannst?
Stimmt die Entfernung, in der Du anfängst Deinen Hund auf Dich zu konzentrieren?
Konzentrierst Du Dich auf Deinen Hund?
Schaffst Du es selbst entspannt zu bleiben?
Hast Du noch das Gefühl ein sicherer Hafen für Deinen Hund zu sein?

Es ist wichtig sich diese Fragen zu stellen!

Septemberhund Blog sicherer Hafen Bindung und Beziehung Leuchtturm

Dann kommt noch etwas sehr Wichtiges hinzu! Fühlst Du Dich sicher genug in der Situation?

Falls nicht, geh lieber einen Umweg und umgehe die Überforderung.

Sei milde mit Dir und übe weiter. Nutze jede kleine Gelegenheit, in der Du für Deinen Hund ein Leuchtturm sein kannst.
Für mich bist Du das auch dann, wenn Du der Situation aus dem Weg gehst und mit dem Deinem Hund freudvoll einen anderen Weg einschlägst.

4. So bist Du ein Fels in der Brandung.

Was macht ein Fels, der in der Brandung steht?

Er steht da einfach!

Manchmal gibt es Begebenheiten, denen wir nicht aus dem Weg gehen können. Dann gilt es die Nerven zu behalten und den Sturm vorüberziehen zu lassen.

Wenn Du das Gefühl hast, jetzt weht der Wind von allen Seiten, dann atme. Sich auf den Atem zu konzentrieren hilft immer!

Jetzt gilt es so gut es noch geht bei sich selbst zu bleiben. Es passiert in einer schwierigen Situation schnell, dass wir den „Schuldigen“ im Gegenüber oder der Umwelt suchen. Das wird Dir wenig helfen.

Septemberhund Blog Bindung sicherer Hafen - Fels in der Brandung

Es hilft wirklich bei sich zu bleiben und sich auf den eigenen Hund zu konzentrieren. So wirst Du die Lösung finden, die für Dich die bestmögliche ist. Du bleibst bei Dir und dem Gefühl ein sicherer Hafen zu sein.

Wenn Du hinterher darüber nachdenkst gibt es vielleicht bessere oder andere Lösungen. Du hast die gewählt, die möglich war. Sei stolz darauf, wenn Du mitbekommen hast, wie Du atmen konntest. Vielleicht folgst Du in der nächsten Begegnung einer anderen Lösung.

Das ist Leben! Es erfordert Anpassung und Flexibilität. Lerne mit Deinem Hund gemeinsam. Es ist Lernen fürs Leben – nicht nur für das Zusammenleben mit Deinem Hund.

5. Zeig Deinem Hund: Du bist bereit für das Thema Vertrauen.

Wenn Du Deinen Hund anschaust, was siehst Du?

Kannst Du in seinen Augen das wunderbare Wesen erkennen, das Dir all sein Vertrauen schenkt? Das Dich bedingungslos liebt und bereit ist mit Dir jeden Weg zu gehen? Dich so nimmt, wie Du bist, egal ob Du traurig, unruhig oder frustriert bist?

Kannst Du die verletzliche Seele sehen, die sich auf Dich verlässt? Dass er darauf vertraut: Das was er von Dir erfährt und bekommt, ist das, was er sich wünscht und braucht, um glücklich zu sein?

Septemberhund Bindung sicherer Hafen - Vertrauen

Kannst Du in dem Blick deines Hundes versinken?

Wenn ja, setz Dich zu ihm auf den Boden, gib ihm die Möglichkeit und Freiheit Kontakt zu Dir aufzunehmen, schließ die Augen, fühle den Moment, fühle Deinen Hund und genieße eine stille Zeit der Zweisamkeit – auch jetzt bist Du ein sicherer Hafen.

Wann immer ich einen solchen Moment erlebe fühle ich eine tiefe Dankbarkeit und Demut, dass ich diesem Wesen begegnen und von ihm lernen darf.

So ist auch mein Hund ein sicherer Hafen für mich.

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