Es erfordert Mut, sich selbst in die Augen zu schauen.

Lieber vierbeiniger, haariger Freund oder Freundin. Danke, dass Du mir immer wieder die Augen öffnest. Mich genauer und ehrlicher zu mir selbst schauen lässt und mir damit ermöglichst, das Training mehr und mehr zu verfeinern und Dich immer besser kennen zu lernen.

Inhaltsverzeichnis – 8 Sichtweisen Dich zu sehen

1. Was meint: Hund spiegelt Mensch?

Ganz platt: Ich schaue in einen Spiegel und sehe darin meinen Hund.

Warum ist das so?

Manchmal können oder wollen wir Verhalten bei uns selbst nicht wahr nehmen. Bei dir als Hund kann ich es aber gut erkennen.

Nehmen wir ein Verhalten, das deinen Menschen an dir stört, bzw. von dem er genervt ist. Stelle dir bitte eines vor.

Ich nehme Doolittle, der sich ewig Zeit ließ, bis er endlich ins Auto eingestiegen ist. Das hat mich total genervt. Es hat echt lange gedauert, bis ich drauf gekommen bin, dass dieses Verhalten etwas mit mir zu tun hatte.

Ich bin immer etwas spät dran. Wenn ich schon zu spät dran bin, kann sich wenigstens der Hund beim einsteigen beeilen.

Finde den Fehler 😉

Hast du für dich ein Verhalten gefunden? Und kannst du es in Zusammenhang mit etwas bringen, das mit deinem Menschen zu tun hat?

Wenn ja – Gratulation, du kommst der Sache Hund spiegelt Mensch schon ganz schön nahe.

Hund  spiegelt Mensch - Hund spiegelt sich in Pfütze

2. Trigger, die Menschen berühren

Wir lassen euch Hunde verdammt nah an uns ran. Schließen euch echt ins Herz.

D.h wir gehen eine richtig enge Beziehung mit euch ein. Und je näher Menschen jemanden an sich heran lassen, desto schneller besteht die Gefahr, dass wir getriggert werden.

In einer meiner Ausbildungen habe ich gelernt: Wenn ein Verhalten etwas mit dir macht, dann hat es etwas mit dir zu tun. Heißt wenn ich von etwas genervt bin, mich etwas verunsichert, etc. was du tust, dann dockt es an irgend etwas in mir an, das ich kenne und löst ein Gefühl aus, das ich evtl. nicht mag.

Oft haben wir dazu keinen Zugang, da es in unserem Unterbewusstsein gespeichert ist. Wir haben also keine bewusste Erinnerung. Manchmal ist der Zusammenhang für uns Menschen nicht offensichtlich. Wenn wir dran bleiben, werden wir es nach und nach heraus finden. Je mehr wir uns mit dem Thema „Hund spiegelt Mensch“ beschäftigen, desto weniger Dinge werden wir persönlich nehmen. Oder darüber nachdenken, dass Du Schuld hast.

3. Hund spiegelt Mensch – Verhalten des Hundes

Dein Verhalten ist erst mal nicht schlimm, egal, was du machst. Selbst wenn du dich bellend in die Leine wirfst. Oft kann ein Training mit gesundem Menschenverstand dieses Verhalten verändern.

Doch wenn dein Mensch getriggert ist, dann wird es ungleich schwieriger. Dein Mensch geht dann evtl. davon aus, dass du Schuld bist oder, dass mit dir etwas nicht stimmt. Er kann zu diesem Zeitpunkt nicht erkennen dass Du ihm etwas spiegelst. Du kannst Dich total freuen, wenn er sich mit dem Thema „Hund spiegelt Mensch“ beginnt zu beschäftigen.

Zwei Hund auf einer Brücke

Er geht mit dir zur Hundetherapie oder in eine Hundeschule und erfährt dort, dass sich dein Verhalten dann verändern wird, wenn er/sie zuerst einmal sein Verhalten verändert.

Kann sein, dass er/sie das nicht hören möchte. Doch dein Mensch ist bestimmt sehr daran interessiert, dass sich dein Verhalten verändert. Er hat verstanden, dass du ihn irgendwie spiegelst, das macht ihn neugierig. Er möchte mehr erfahren – über sich – über dich – über Hund spiegelt Mensch.

4. Hund spiegelt Mensch – Verhalten des Menschen

Beobachte Deinen Menschen von jetzt an sehr genau. Wie schaut er dich an? Bewegt er sich noch normal? Atmet er noch, wenn er nun etwas mit dir übt?

Wenn du feststellst, dass er hoch konzentriert ist sein Körperhaltung insgesamt etwas steif wirkt, dann ist er am ausprobieren. Gratulation – er ist auf dem richtigen Weg. Er hat angefangen dich und sich viel genauer zu beobachten und sammelt Daten.

Als mir der Gedanke kam, dass meine Unpünktlichkeit etwas mit Doolittles schlechtem einsteigen ins Auto zu tun haben könnte, bin ich erst einmal erschrocken. Blöd, ich musste mein Verhalten ändern, wenn das wirklich so ist. Das war gar nicht so einfach.

Jedenfalls bemerkte ich, wenn ich 5 Minuten früher los ging, dass mir gar nicht auffiel, dass Doolittle schlecht einstieg. Ich war immer nur dann genervt, wenn ich eh schon zu spät dran war.

Doolittle war, wie die Straßenampeln, die in dem Fall alle rot sind und mich im Auto am „ich muss schnell machen“, hindern.

5. Sich selbst wahrnehmen

Festgefahrene Verhaltensmuster sind ganz schön schwierig aufzulösen. Ich bin noch immer kein Mensch, der 5 Minuten vor der Zeit bei einem Termin erscheint. Doch ich war nicht mehr genervt von Doolittle. Ich erkannte, dass ich es in der Hand hatte, wie er sich verhielt.

Wenn ich zukünftig zu spät los bin, habe ich mich über mich geärgert – naja und manchmal noch über die Ampeln…

Um das Verhalten zu verändern, ist es wichtig erst einmal wahr zu nehmen, was passiert – in meinem Fall: Wenn ich zu spät los gehe?

Vielleicht kennst du das von deinem Herrchen oder Frauchen: Gerade sagen er/sie dir noch „Wir müssen dringend los“. Du bist gemütlich auf dem Weg zur Tür, schaust dich um. Keiner da!

Du läufst zurück und traust deinen Augen nicht. Du siehst den Zweibeiner am Laptop sitzen und die Mails checken. Grinsend kommt die Aussage: „Cool, Max hat geschrieben“ Es klappern die Tasten. Deine Augen werden immer größer, du schüttelst den Kopf und wartest ab.

Plötzlich bricht Panik aus. „Sch… wir müssen los.“ Du sollst dich beeilen und gemeinsam rennt ihr zur Tür raus.

Ist nicht neu – Menschen lernen nur sehr langsam. Auch dann, wenn ihnen das Thema „Hund spiegelt Mensch“ schon vertraut ist.

6. Verhalten akzeptieren

Da dein Mensch dabei ist, sein Verhalten zu verändern, läuft das nun anders.

Du bemerkst, dass du nicht mehr in Stress kommst, wenn ihr zu spät los geht. Du hast alle Zeit der Welt – oder zumindest fühlt es sich so an – um ins Auto einzusteigen.

Es umgibt euch schon noch schlechte Stimmung aber du hast damit nichts mehr zu tun. Du wirst angelächelt und hörst ab und an mal „ich bin ganz schön blöd, dass ich das nicht gebacken bekomme. Egal, du kannst jedenfalls nichts dafür.“

Dein Mensch ist im Thema „Hund spiegelt Mensch“ angekommen.

Welpe liegt spielend auf einer Decke

7. Verhalten verändern

Lernen ist ein Prozess – genau wie Verhalten verändern.

Das Verhalten verändert sich:
In der Luft liegt also Aufbruchstimmung.
Du machst es dir nochmal gemütlich, legst gemütlich deinen Kopf auf deine Vorderpfoten und wartest auf das gewohnte Schauspiel. Irgendetwas gibt es schließlich immer, was noch in der letzten Minute erledigt werden muss.

Doch weit gefehlt. Grinsend wirst du im Türrahmen erwartet. Du traust deinen Augen nicht. Gemütlich schlendert ihr zum Auto und los gehts.

Dein Mensch hat es geschafft – er hat tatsächlich sein Verhalten verändert.

8. Das Leben in vollen Zügen genießen

Es stellt sich Entspannung ein.

Vielleicht gibt es bei euch ganz andere Situationen, die lohnenswert sind unter die Lupe genommen zu werden.

Wann immer ihr gemeinsam daran arbeitet, wird das Leben leichter.

Du kannst jedenfalls sicher sein: Du bist richtig, genau so wie du bist. Dein Mensch ist auch richtig wie er ist. Gemeinsam lernen macht einfach Spaß und es führt dazu, dass ihr das Leben in vollen Zügen genießen könnt.

Es lohnt sich genauer hin zu schauen wenn es heißt „Hund spiegelt Mensch!“

Hier geht’s lang zum Video „Hundekunde im Flow“ ein Gespräch. Oder mehr Infos zum Thema Hundepsychologie

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