Alleine bleiben will gelernt werden, damit dein Hund entspannt bleibt.

Bleibt dein Hund entspannt, wenn du weg gehst? Und ist er es noch, wenn du wieder kommst?

Dann ist die Welt für euch in Ordnung. Zumindest in diesem Kontext.

Ist das allerdings nicht der Fall, kann es sein, dass dein Hund bellt, wenn du weg bist. Oder er zerstört Dinge – oft welche, die du zuvor noch benutzt hast oder oft benutzt.

Alleine bleiben muss langsam aufgebaut werden. Manche Hunde tun sich leicht damit. Anderen wiederum fällt es schwer, wenn die Bezugsperson das Haus verlässt.

Es gibt unterschiedliche Gründe, die zu einem unerwünschten Verhalten beim alleine bleiben führen. Trennungsangst ist nur ein Teil, warum dein Hund Stress hat.

Inhaltsverzeichnis

1. Alleine bleiben.

Alleine bleiben heißt, der Hund kann eine bestimmte Zeit entspannt zuhause bleiben, während alle weg sind.

Bei Welpen trainiert man das, indem man minutenweise raus geht und dann wieder da ist. Z.B. wenn du den Müll raus bringst oder an den Briefkasten gehst.

Die Zeitdauer des alleine bleibens wird dann langsam gesteigert.

Bedürfnis Bindung - Vertrauen - Hund liegt auf Kissen

Da in der Pubertät gerne Unsicherheiten auftauchen, die vorher kein Problem waren, kann es sein, dass dein Hund in dem Alter plötzlich nicht mehr gut alleine bleiben kann.

Dann wird das Training etwas aufwändiger und es gilt ein wenig genauer hin zu schauen, warum dein Hund nicht mehr alleine bleiben kann.

Ein Blick in die Welt deines Hundes hilft hier weiter.

2. Bellen und/oder Zerstören.

Hat sich dein Hund entschieden, dass alleine bleiben ein schlechtes Gefühl in ihm auslöst, kann es sein, dass er anfängt zu Bellen, wenn du weg bist.

Manche Hund zerstören auch Dinge.

Einer meiner Hunde fing in der Pubertät plötzlich an Dinge kaputt zu kauen, wenn er alleine war.

Am Anfang konnte ich nicht glauben, dass das ein Verhalten war, das uns noch eine Zeit begleiten wird. Da es zuvor nie ein Thema war, dachte ich es geht von alleine wieder weg.

Ging es aber nicht, also machte ich mich ans Training.

Alleine bleiben - Hunde zerstören Kissen

Eine große Bitte (im Sinne deines Hundes): Gib den Glauben, dass das Verhalten wieder verschwindet ganz schnell auf. Dein Hund hat wirklich Stress und weiß sich nicht anders zu helfen.

Er sucht ein Ventil, das den Stress geringer machen soll. Der Stress wird aber nicht geringer.

Gezieltes Training verringert den Stress.

3. Stress beim alleine bleiben.

Dein Hund macht unbrauchbare Dinge, wenn er alleine ist.

Doch er macht es nicht absichtlich, er kann nicht anders. Der Stress in ihm ist zu hoch.

Ich bin total schnell gestresst, wenn es um Höhe geht, weil ich nicht schwindelfrei bin. Nur zu gut erinnere ich mich daran, wie ich bei Freunden in ihrem Neubau zu besuch war. Der Balkon hatte noch kein Geländer und sie wollten, dass ich mir von draußen die schöne Aussicht gönnte.

Das war unmöglich, schon der Gedanke daran, mich auf den Balkon zu stellen, löste einen wahnsinnigen Stress in mir aus. Ich konnte nicht mehr hören, was sie sagten.

Alleine bleiben - Hund schaut in Kamera

Wenn ich mir nun vorstelle, ich wäre auf dem Balkon gewesen und jemand hätte die Tür zugemacht…

Nicht auszudenken, was mir eingefallen wäre.

Kannst du dich an eine stressige Situation erinnern?

Du willst auf keinen Fall, dass dein Hund Stress hat, deshalb trainierst du, damit er entspannt zuhause bleiben kann.

4. Unruhe – schon beim Gehen.

Du nimmst deine Tasche in die Hand, ziehst deine Jacke an, steckst den Schlüssel in die Tasche…

All das können Auslöser sein, die deinen Hund nervös werden lassen, weil er gelernt hat, dass du gleich gehst.

Du ziehst nicht die Schuhe zum rausgehen an, nimmst nicht die Leine vom Haken, steckst dir keine Leckerchen ein.

Auch das sind Anzeichen für deinen Hund, dass du ihn nicht mitnehmen wirst.

Er wird unruhig. Hechelt, läuft nervös hin und her.

Alleine bleiben - unsicherer Hund

Das lässt dich wiederum nicht unberührt und du fängst an beruhigend auf deine Hund einzureden.

Doch das verändert das Verhalten deines Hundes nicht.

Am Ende gehst du mit einem schlechten Gewissen, weil du weißt, dass sich dein Hund nicht gut fühlt, bis du wieder da bist.

5. Kontrolle.

Wagen wir einen Blick in die Welt aus Sicht des Hundes.

Vielleicht hat er ab und an das Gefühl, dass er auf dich besser ein wenig aufpassen sollte.

Er hat gelernt, dass nicht du nicht immer sicher bist, bei Dingen, die du von ihm möchtest.

Oder er entscheidet häufig selbst. Z.B. bestimmt er, wann es Futter für ihn gibt und wenn er vor dir steht und bettelt, kannst du ihm nicht widerstehen.

Wenn Besuch kommt, darf er die Szenerie bestimmen und den Besuch erst einmal gebühren begrüßen, bevor du dran bist.

Körpersprache Hund - stolzer Golden

Er weiß, dass er viel Raum einnehmen soll, weil du das so möchtest.

Dabei spielt es zunächst keine Rolle, ob du das tatsächlich so möchtest. Dein Hund hat es so verstanden.

Dann gehst du einfach weg und entziehst dich seiner Kontrolle.

Das kann in ihm ganz schnell Stress auslösen.

6. Trennungsangst.

Das ist das Thema, das wir mit alleine bleiben verbinden.

Dein Hund hat es einfach noch nicht gelernt. Er hat Angst, wenn er von dir getrennt ist.

Leider ist die Trennungsangst nur ein Teil des Problems. Um heraus zu finden, was dein Hund wirklich braucht, um gut alleine bleiben zu können, müssen wir ihn „fragen“.

Alleine bleiben - Hund schaut traurig

Von ihm bekommst du die Antworten, wie das Training aus seiner Sicht verlaufen sollte.

Hol dir Unterstützung, damit du deinen Hund immer besser verstehen lernst. Es braucht Erfahrung und Wissen, um das Ausdrucksverhalten des Hundes und damit seine Antworten richtig zu verstehen.

7. Am Anfang steht Verständnis.

Verständnis für deinen Hund aufzubauen, sollte immer der erste Schritt im Training sein.

Ohne in die Welt einzutauchen, wie er sie sieht, tappen wir im Dunkeln und setzen evtl. an falschen Stellen an.

Allerdings braucht es manchmal wirklich Mut sich in seine Welt zu begeben. Es können Antworten auftauchen, die wir nicht hören wollen oder die uns triggern.

Alleine bleiben - Frau mit Hund

Ich bin der tiefen Überzeugung, dass jeder Mensch die Lösung für seinen Hund bereits in sich trägt.

Es ist gut jemanden zu finden, der dich dabei unterstützt, diese Lösung in dir zu finden.

Melde ich gerne bei mir. Ich unterstütze dich dabei.

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