Wenn du weißt, wie dein Hund spielt – kennst du ihn schon sehr gut.
Hunde verraten sehr viel über sich in der Art, wie sie spielen.
Weißt du, wie dein Hund spielt? In unterschiedlichen Kontexten? Und vor allen Dingen, wie spielt er mit dir?
Sozialspiele sind eine geniale Welt in der du einen bunten Strauß an Informationen über deinen Hund bekommst. Alles was es braucht ist: sich einzulassen auf seine Art zu spielen.
Sag nicht zu schnell: „Mein Hund spielt zu grob“ oder „Mein Hund spielt gar nicht“. Vielleicht gibt es Wege, die du noch nicht mit ihm gegangen bist 🙂
Inhaltsverzeichnis
- 1. Sozialspiel
- 2. Solitärspiel
- 3. Rennspiel
- 4. Maulringen
- 5. Zerrspiel
- 6. Spiel unter Hunden
- 7. Spiel mit Mensch
1. Sozialspiele
Sozialspiele finden in Gemeinschaft statt. In der Regel meinen wir damit, dass zwei oder mehrere Hunde miteinander spielen.
Für mich findet es allerdings nicht nur unter Artgenossen statt, sondern es findet statt, wenn Spiel zu zweit oder in einer Gruppe statt findet.
Also auch, wenn dein Hund mit dir spielt. Oder wenn er mit einer Katze spielt.
Die Signale, um Sozialspiele zu starten sind sicher innerhalb einer Art einfacher, da sich Artgenossen untereinander besser oder leichter verstehen.
Doch auch zwischen den Arten können Sozialspiele statt finden. Nämlich dann, wenn man sich auf gemeinsame Signale einigen kann und Regeln fest gelegt werden.
Gemeinsame Kommunikation und eine Form von gelingender Beziehung machen es möglich, dass wir gut miteinander spielen können.
Teilweise besser als mit manchem Menschen 😉
2. Solitärspiel
Im Unterschied zu den Sozialspielen finden Solitärspiele alleine statt.
Manche Hunde beschäftigen sich sehr gerne mit sich und spielen, indem sie sich ausgiebig mit Spielzeug beschäftigen. Andere wiederum interessieren sich nicht dafür, wenn es einfach nur „rum liegt“.
Es gibt z.B. einen Futterteppich, mit dem sich Hunde beschäftigen können, um darin Leckerchen zu suchen. Für viele Hunde eine wunderbare Beschäftigung.
Vor allem bei Welpen ist das Solitärspiel sehr wichtig. Es ermöglicht ihnen ihren Körper zu erkunden. Was können ihre Pfoten alles erledigen, wozu sind die Zähne gut, wie schnell können sie laufen und vieles mehr.
Bist du draußen mit deinem Hund unterwegs gibt es einiges an Möglichkeit für deinen Hund alleine auf Erkundungstour zu gehen. Das kann eine Böschung sein, eine riesige Wurzel, ein Mauseloch, Nimm dir ab und an die Zeit und gönn deinem Hund diese Form von Beschäftigung.
Es macht total viel Spaß Hunde dabei zu beobachten Mir geht dabei das Herz auf und ich genieße es meine Hündin in ihrer Welt immer mehr kennen zu lernen.
3. Rennspiel
Rennspiele sind so richtig gut, wenn sich Hunde untereinander jagen.
In den meisten Fällen wechseln sich die Hunde ab. Mal stellt sich der eine als Opfer und dann ist er wieder Jäger. Diese Form von Spiel begeistert die Hunde so sehr, dass der Jäger oft bellt, wenn er nicht schnell genug hinterher kommt.
Manche Hunde lieben es zu jagen, stellen sich allerdings selten als Opfer zu Verfügung. Wenn die Hunde damit gut klar kommen, dann ist auch das ok.
Mit uns Menschen finden Rennspiele in anderer Form statt. Da wir zu langsam sind und die Hunde uns sofort einholen, sind es eher kurze Sequenzen, die wir rennen. Dann beäugen wir uns wieder und täuschen vielleicht eine Laufrichtung an.
Ist dein Hund gern das Opfer und du sollst jagen, halte dich ein wenig zurück. Da du es nicht schaffen wirst deinen Hund einzuholen, kann er das schnell für sich verbuchen.
Ruf ihn zwischendurch immer wieder zu dir und wenn er sich darauf einlässt, kannst du ihn auch wieder kurz jagen.
4. Maulringen
Maulringen findet fast immer dann statt, wenn die Hunde am Boden liegen. Manchmal ging ein Rennspiel voraus und die Hunde ruhen sich ein wenig aus.
Die Mäuler sind weit offen, teilweise hört man auch ein aufeinandertreffen der Zähne, und es wird so getan, als könnte man den anderen „erwischen“
Doch das ist beim Maulringen gar nicht die Absicht. Es dient rein der sozialen Beschäftigung miteinander.
Die Augen solltest du dennoch immer offen halten. Denn auch diese Sozialspiele können in eine Auseinandersetzung kippen, wenn einer der beiden den Bogen überspannt.
5. Zerrspiel
Der Hund beißt in einen Gegenstand und zieht und zerrt daran herum. Das ist ein Zerrspiel. Da es im Kontakt mit einem anderen Hund oder einem Menschen stattfindet zählt es zu den Sozialspielen.
Warum auch immer sind sie in den letzten Jahren ein wenig in Verruf geraten und es hieß man solle sie eher unterlassen.
Das kann ich sicher nicht bestätigen. Es ist eine wunderbare Form von sozialer Interaktion.
Wichtig: Sie brauchen Regeln. Dein Hund muss lernen, den Gegenstand wieder loszulassen, wenn du das möchtest. Und natürlich darf er nicht über die Stränge schlagen und sich am Gegenstand entlang „knabbern“, so dass die Zähne auf deiner Haut landen.
Fährt er total hoch, gilt es das Zerrspiel so anzupassen, dass sein Erregungslevel niedrig bleibt.
Ansonsten – go for it – Sozialspiele in jeder Form sind klasse. So auch das Zerrspiel.
6. Spiel unter Hunden
Wenn Hunde miteinander in ein Spiel versunken sind, könnte ich stundenlang zuschauen.
Zum einen können wir richtig viel lernen über das Spiel und wir können Körpersprache beobachten.
Hunde zeigen im Spiel viele Ausdrucksformen, die auch in einer ernsten Auseinandersetzung gezeigt werden. Im Spiel finden sie übertriebener, größer statt und natürlich nicht mit einem ernsten Hintergrund.
Bei aller Freude, die wir haben, wenn wir die Sozialspiele unter Hunden betrachten, so sollten wir immer wach und präsent sein, da auch das friedlichste Spiel in Ernst kippen kann.
Dann ist es unsere Aufgabe schnell am Geschehen zu sein, um das Spiel beenden zu können, bevor sich die Hunde richtig in die Wolle bekommen.
7. Spiel mit Mensch
So richtig ausgelassen mit unseren Hunden Sozialspiele zu spielen ist etwas in Vergessenheit geraten.
Ich meine damit wirklich Blödsinn mit dem eigenen Hund zu machen.
Gut ist auf jeden Fall, wenn du mit deinem Hund spielst, wenn er etwas gut gemacht hat. Der Verstärker Sozialspiel ist mega und bei vielen Hunden sehr viel höher angesiedelt als eine Futterbelohnung.
Mein Labrador war z.B. wirklich sehr an Futter interessiert. Doch der Ball war ihm wichtiger, wenn ich den als Verstärker für eine Übung gezückt habe.
Darüber hinaus gibt es noch das Sozialspiel mit deinem Hund ohne Gegenstand. Das kann ein Rennspiel sein, wie zuvor schon beschrieben. Doch es kann auch einfach ein „sich mit dem Hund auf dem Boden balgen“ sein.
Probier’s aus, ob sich dein Hund darauf einlässt und ob es zu dir passt.
