Schnell wird das Maß an Stress zu viel. Vermeiden ist angesagt.

Dein Hund zeigt dir an, wenn es für ihn stressig wird. Es ist unsere Aufgabe, die Anzeichen zu erkennen und ihn rechtzeitig davor zu schützen.

Manchmal kollidiert das mit unserem eigenen Stressempfinden. Steigt der Stresspegel bei dir selbst an, kannst du evtl. gar nicht mehr erkennen, ob dein Hund in Stress gerät.

Oder du bemerkst, dass dein Hund in Stress gerät, was deinen Stress erhöht.

Je besser du dich selbst im Auge haben kannst, desto besser kannst du deinem Hund in einer stressigen Situation helfen.

Hier erfährst du, wie du einige Anzeichen von Stress bei deinem Hund erkennen kannst.

Inhaltsverzeichnis

1. Züngeln

Züngeln zeigt dein Hund, wenn er kurz mit der Zunge über den Nasenspiegel leckt.

Häufig wird dieses Verhalten nur einmal gezeigt.

Es deutet darauf hin, dass dein Hund gestresst ist. Manchmal wird dieses Verhalten auch als Beschwichtigungssignal bezeichnet.

Siehst du dieses Verhalten bei deinem Hund, wenn du mit ihm am üben bist, solltest du deine Trainingsschritte überdenken oder überprüfen, ob es vielleicht Zeit für eine Pause ist.

Es kann auch sein, dass er Spannung in irgendeiner Form abbauen möchte. Hier bekommen wir durch den Kontext nähere Informationen, was genau er signalisieren möchte.

Auch im Kontakt mit anderen Hunden kann es darauf hin deuten, dass der Hund deeskalieren möchte.

Stress beim Hund - unsicherer Hund

Wie ist die Stellung der Ohren und wohin schaut der Hund? Das kann dich weiter bringen in deiner Interpretation.

2. Gähnen

Hunde gähnen, weil sie müde sind, genau wie wir Menschen.

Doch es kann auch sein, dass dein Hund gestresst ist und er deshalb Gähnen in Form einer Überspungshandlung zeigt. Er würde gerne etwas anderes tun.

Im Training kann es vorkommen, dass der Hund Platz machen soll. Er möchte aber lieber weiter gehen oder mit einem anderen Hund spielen. In einer solchen Situation kann es zu einem Gähnen kommen.

Tja, manchmal ist das Leben so, dass wir vom Hund etwas möchten, was ihm ungelegen kommt.

Verbunden mit dem Gähnen zeigt der Hund oft ein Blick abwenden.

Das ist verständlich, wenn wir einen Interessenkonflikt haben, bei dem der Hund verliert, muss er sich ja nicht erfreut zeigen.

Stress beim Hund - Hund gähnt

Damit es deinem Hund leicht fällt „klein bei zu geben“ solltest du mit ihm viel an genau den Themen trainieren, die zu Übersprungshandlungen oder Stressverhalten bei ihm führen.

3. Schuppen

Siehst du, dass dein Hund plötzlich viele Schuppen auf seinem Rücken hat, ist das ein Zeichen von Stress.

In der Regel zeigen Hunde auch körpersprachliche Anzeichen von Stress, wenn sie Schuppen abwerfen. Da der Stresspegel schon recht hoch ist, wenn du Schuppen siehst, solltest du gezielt Entspannungsübungen mit deinem Hund trainieren.

Damit die du die Übungen in der Situation gut anwenden kannst, müssen sie vorher geübt werden.

Tellington ttouch bietet gute Möglichkeiten und auch mit Körperbändern habe ich gute Erfahrung gemacht.

4. Ruhelosigkeit

Manche Hunde finden sehr schlecht zur Ruhe. Da Hunde jedoch viele Stunden am Tag schlafen, stellt Ruhelosigkeit einen Stressfaktor dar.

Der Hund läuft dir immer hinterher, legt sich ab, steht aber recht bald wieder auf, sucht immer wieder den Kontakt zu dir, mit der Frage, ob ihr was zusammen macht.

Oder er legt sich ab, schläft auch ein, schreckt jedoch bei jeder Kleinigkeit wieder auf.

All das stört die wichtigen Ruhephasen deines Hundes.

Überprüfe, wie oft du auf solche Aufforderungen deines Hundes eingehst. Das ist einer der wichtigen Schritte, die es zu gehen gilt.

Stress beim Hund - Welpe

Setz dich zu deinem Hund auf den Boden und streichle ihn. Wenn er entspannt, führe ein Signalwort dazu ein. So kannst du deinen Hund in Phasen von Ruhelosigkeit, schneller in Entspannung holen.

Auch hier sind Tellington ttouch und ein Körperband eine gute Lösung.

5. Schwanzjagen

Eine ganz schlechte Angewohnheit, wenn dein Hund in Stress gerät, ist das Schwanzjagen.

Schlecht deshalb, weil sich daraus ein autoaggressives Verhalten entwickeln kann. Nämlich dann, wenn er versucht gleichzeitig in die Rute zu beißen.

Dieses Verhalten kann entstehen, wenn dein Hund frustriert ist. Er kann eine Aufgabe nicht meistern oder er möchte etwas, was er nicht bekommt.

Besonders häufig ist es bei Welpen zu sehen. Sie spielen einen erwachsenen Hund an, der möchte aber nicht mitspielen. Der Welpe ist frustriert, es entsteht daraus Stress in ihm und es ist eine (schlechte) Möglichkeit, den Stress abzubauen, indem er ins Schwanzjagen geht.

Jeder Hund muss eine bestimmte Frustrationstoleranz erlernen, da sich im Leben immer wieder Situationen ergeben, die nicht den Wünschen unserer Hunde entsprechen.

Stress beim Hund - Hund jagt seine Rute

Im Training werden die Übungen in Bezug auf die Frustrationstoleranz so kleinschrittig aufgebaut, dass der Hund gut damit klar kommen kann und das Schwanzjagen wieder verschwindet.

6. Verweigern von Futter

Wenn unerfreuliche Reize im Außen zu stark werden, nehmen Hunde kein Futter mehr.

Das klassische Beispiel ist Silvester. Viele Hunde fühlen sich im Haus noch sicher genug, um Futter zu sich zu nehmen, doch draußen sind sie hochgradig gestresst und nicht mehr in der Lage ein Leckerchen zu nehmen.

Oft verbunden mit einem starken ziehen an der Leine. In dieser Zeit ist es empfehlenswert, den Hund so wenig wie möglich zu stressen. Spaziergänge können weit Abseits stattfinden oder nur ganz kurz, so dass ich der Hund lösen kann.

Es gibt ganz unterschiedliche Reize, auf die Hunde reagieren. Manche haben Angst vor Heißluftballons. Du wirst schnell heraus finden, was deinen Hund so stark stresst, dass er kein Futter mehr nehmen kann.

Ein weiterer unliebsames Thema für manche Hunde ist Autofahren.

Manche mögen das Einsteigen nicht. Andere das Fahren, weil ihnen schlecht wird. Auch hier hilft ein Training in kleinen Schritten. Wenn der Hund in das stehende Auto springt, kannst du ihn immer wieder im Auto füttern, ohne das die Fahrt dann los geht.

Stress-beim-Hund-Hündin-verweigert-Futter

Er kann so eine positive Verknüpfung mit dem Auto herstellen, die ansonsten negativ bleibt. Eine weitere gute Möglichkeit, um das Auto positiv zu verknüpfen ist, mit dem Hund in eine tolle Umgebung zu fahren und dort einen spassigen Spaziergang machen.

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