Vom einfachen Trick zur kleinen Geschichte.

Tricks sollten auf gar keinen Fall in der stellen Kiste ruhen. Einen Trick aufführen macht total viel Spaß.

Es steckt so viel Arbeit drin, sie aufzubauen. Es gibt immer Menschen, die sich freuen zu sehen, was ihr gearbeitet habt.

Es muss ja nicht gleich die große Bühne sein. Bühnen gibt es überall im Leben. Such dir die, die für die dich zum jeweiligen Zeitpunkt passt.

Vielleicht sind es zuerst die Bäume im Wald, die euere stummen Beobachter sind.

Du wirst sehen, dass es dich in den Fingern jucken wird beim nächsten Anlass z.b. ein Geburtstag, etwas mit deinem Hund zusammen zu zeigen oder aufzuführen.

Inhaltsverzeichnis

1. Welche Tricks kann dein Hund?

Auch wenn du und dein Hund bisher nur einen Trick trainiert habt, solltet ihr den Trick aufführen. Wenn es schon mehrere Tricks sind, macht es noch viel mehr Spaß.

Was könnte gegen den Gedanken „einen Trick aufführen“ sprechen? Objektiv betrachtet gar nichts. Es macht total Spaß.

Subjektiv fallen dir vielleicht gleich mehrere Gründe ein, warum es unmöglich erscheint den gelernten Trick aufzuführen. Es ist nicht wichtig, es interessiert niemanden, bestimmt funktioniert der Trick dann nicht, du bist zu nervös,… du kannst die Liste gerne weiter fort setzen.

Der Trick ist einfach ein Trick. Er ist sowas wie ein klein wenig Magie. Wenn du ihn jemand anders zeigst, kannst du diesen Menschen ein klein wenig verzaubern. Und dich gleich mit. Dein Hund wird sowieso richtig viel Spaß dabei haben.

Ein guter Freund, eine gute Freundin, die Eltern, liebevolle Geschwister, der Lebenspartner, all das sind liebe Menschen, die sich sicher freuen, wenn du ihnen zeigst, was du trainierst.

Magie hält die Zeit ein klein wenig an, lässt die Uhr sich langsamer drehen. Genau das brauchen wir in der heutigen Zeit.

Mach anderen, dir und deinem Hund ein WUNDERbares Geschenk mit dem Trick.

Timing - Hündin macht Diener

Welcher Trick macht dir und deinem Hund richtig viel Spaß? Oder vielleicht sind es ja auch schon mehrere. Für den Anfang zeig sie einfach einzeln. Leg los, ich freue mich total, wenn ich ein Foto davon bekomme.

2. Einen Anlass auswählen.

Die Zahl der Zuschauer darf ein klein wenig wachsen – oder?

Es gibt immer einen Anlass, der sich gut eignet. Eine kleine oder größere Geburtstagsfeier. Vielleicht auch eine Hochzeit. Oder etwas unspektakulärer: Ein Grillfest, eine Einschulung. Was passiert bei dir im Umfeld, das sich als Fest eignet?

Bühnen gibt es überall. Selbst wenn du in einen Park gehst, gibt es jede Menge Menschen, die es toll finden, wenn sie ein wenig unterhalten werden. Es reicht schon, wenn du nur dort auf der Wiese trainierst.

Es ist so schön, wenn die Menschen lächeln. Du zauberst ihnen das Lächeln ins Gesicht. Du und dein Hund.

Ich trainierte mit Doolittle mal „rückwärts gehen“ ganz in der Nähe eines Supermarktes. Meine Absicht war gar nicht „Trick aufführen“, sondern ich wollte mit mehr Ablenkung trainieren. Es blieben immer wieder Menschen stehen und waren erfreut und viele freundliche und bewundernde Worte kamen bei mir an.

Körpersprache Mensch und Hund - Hand und Pfote

Viele Menschen haben noch nie gesehen, welche tolle Dinge wir mit unseren Hunden trainieren können. Das finde ich schade. Menschen die sich mit Hunden nicht auskennen denken eher in der Kategorie, was Hunde alles nicht sollen.

Lassen wir sie staunen, was möglich ist.

Folge dem Gedanken: Was, einen „Trick aufführen“ 🙂

3. Eine kleine Geschichte oder nur einen Trick aufführen.

Wenn du einen Trick hast, ist das super. Mit nur einem Trick kannst du dir schon eine kleine Geschichte überlegen, die du aufführen kannst.

Nehmen wir „rückwärts gehen“. Du kannst deinen Hund so weit rückwärts gehen lassen, bis du ein bestimmtes Wort sagst. Wenn du z.B. „Anhalten“ sagst, läuft dein Hund einfach weiter. Das sieht aus, als würde dein sich selbst dafür entschieden, dass er rückwärts läuft.

Das ist eine kleine Geschichte, von der die Zuschauer komplett begeistert sein werden.

Wenn ihr schon mehrere Tricks im Repertoire habt, kann die Geschichte länger werden oder du kannst Tricks miteinander verketten. Einen Trick aufführen oder auch mehrere ist einfach – trau dich.

Du kannst deinen Hund z.B. „Schlafen schicken“. Dazu lässt du ihn rückwärts gehen oder auch vorwärts auf eine Decke. Dort angekommen, schaut er dich an und legt sich hin. Das hinlegen ist der Trick „tot stellen“. Liegt dort einen leichte Decke, könnte er sich auch zudecken oder du kommst mit einer Decke und deckst ihn zu. Dabei nimmt er dir die Decke ab und deckt sich selbst zu.

Springt dein Hund gerne, dann kann es auch eine Geschichte sein, in der er dir auf den Rücken oder in den Arm springt. Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Falls dir die Ideen fehlen, kannst du dich gerne bei mir melden.

Trick aufführen - Hund apportiert Brille

Mehr Informationen dazu gibt es in meinem Buch „Theater spielen mit dem Hund“.

Darin erkläre ich wie man kleine Geschichten aufbaut, in denen man selbst auch eine Rolle spielt.

4. Du kannst auch mitspielen.

Dein Hund kann der Hauptakteur sein und du leitest ihn nur durch den Trick oder die kleine Geschichte.

Noch spannender wird es, wenn du mitspielst. Eine kleine Rolle für dich und schon bist du Teil der Geschichte. Ich selbst liebe es sehr, selbst mitzuspielen. Das hängt mit meiner eigenen Leidenschaft für’s Theaterspielen zusammen. Um dich noch besser unterstützen zu können, bei der Auswahl der Geschichte oder deiner Rolle habe ich eine Ausbildung als Theaterpädagogin gemacht.

Nehmen wir die kleine Geschichte mit dem „Schlafen gehen“.

Zunächst bleibt dein Hund einfach vor dir sitzen und geht nicht schlafen. Er weigert sich sozusagen. Das ist jedoch so aufgebaut. Du fängst an mit ihm zu schimpfen (natürlich nur abgeschwächt), woraufhin er „Platz“ macht. Du kannst spielen, dass du verzweifelt wirst, weil dein Hund nicht auf dich hört.

Dann erinnerst du dich, dass du einen Ratgeber für Hunde im Regal hast. Du blättert ihn durch, findest den richtigen Tipp und schwubs funktioniert es, dass dein Hund „Schlafen geht“.

Trick aufführen - Mensch spielt Clown

Das Thema „Trick aufführen“, wenn du mitspielst, erfordert einiges an Training. Dein Hund braucht verdeckte Sichtzeichen und er muss gut daran gewöhnt sein, dass du mit ihm sprichst, manches für ihn allerdings keine Bedeutung hat.

Aber es lohnt sich allemal. Es bringt so viel Freude ins Leben.

5. Auswahl der Requisiten

Was brauchst du an Requisiten, um deinen Trick aufführen zu können?

Vielleicht brauchst du bestimmte Kleidung für dich und auch etwas für deinen Hund. Dein Hund könnte ein Halstuch oder eine Mütze tragen. Es kann aber auch sehr viel aufwändiger sein. Alles was dein Hund tragen soll, muss gut geübt sein, damit er nicht versucht es auszuziehen und es muss so gut befestigt sein, dass er es nicht verliert.

Es sollten nicht all zu viele Gegenstände sein, die du einbaust. Dein Hund muss an alles gewöhnt werden und alles, was du in der Hand hast, kann dich selbst auch ablenken.

Allerdings gibt es auch Gegenstände, die Hilfen für deinen Hund sein können. Diese Gegenstände sind dann recht hilfreich. Wenn er z.B. etwas aufheben soll. Dann weiß er, dass er den Gegenstand gleich holen soll oder wenn er wo hin gehen soll. Ein Stock könnte auch gut als Zeigestab dienen.

Trick aufführen - Hund stellt sich tot

Es kommt immer auf deine Geschichte an. Überleg dir erst die Geschichte und dann, was du dazu brauchst.

Das muss nicht schon am Anfang alles perfekt sein. Der Weg ist das Ziel – auch um einen Trick aufführen zu können.

6. Zunächst am gleichen Ort üben.

Hast du einen Trick, übe ihn an vielen unterschiedlichen Orten.

Bei mehreren Trick ist die Herausforderung alle Tricks an unterschiedlichen Orten zu üben, damit sie wirklich richtig gut sitzen.

Sobald du beginnst die Tricks in eine Geschichte einzubauen, rate ich dir, dass du die Geschichte zunächst immer am gleichen Ort trainierst.

Es kann leicht passieren, dass dein Hund die Geschichte kennt und anfängt den Ablauf der Geschichte zu verkürzen. Er weiß schon, was als nächstes kommt und wartet nicht auf das entsprechende Signal von dir. Daran kannst du gut arbeiten, indem du an der Stelle auf die Signalkontrolle achtest.

Trick aufführen - Doolittle gibt den Ball nicht her

Einen „Trick aufführen“ stellst dich immer wieder vor Herausforderungen, die eine Lösung brauchen. Gutes Training mit vielen Wiederholungen, Tricks die in ganz unterschiedlichen Kontexten funktionieren, sichern dir den Erfolg.

7. Dann geht’s raus in die Welt.

Du hast gut trainiert, bist optimal vorbereitet und wartest inzwischen sehnlichst auf die Feier, auf der ihr euer Können zeigen könnt.

Die Welt wartet auf euch und euere Geschichten, die ihr erzählen möchtet.

Die Geschichte, die du spielst, wird immer eine Geschichte sein, die genau zu dir und zu deinem Hund passt. Sie wird auch ein klein wenig über euch erzählen.

Nur der sehr aufmerksame Zuschauer wird das bemerken.

Jeder Zuschauer wird genau das in der Geschichte sehen, was ihn anspricht. Das ist das faszinierende daran. Du zeigst dich zusammen mit deinem Hund. Ihr seid einen Prozess des Lernens miteinander gegangen. Nun könnt ihr die Menschen berühren, die euch sehen.

Menschen, die ein WUNDERbares Team sehen. Ein Team, das nur gemeinsam genau diesen Weg gehen kann.

Trick aufführen - In den Arm springen

Ich würde mich sehr freuen, wenn du mich teilhaben lässt an dem, wie du und dein Hund „Trick aufführen“ umsetzt.

Die Bilder in diesem Blogartikel stammen von Mike Winter. Sie sind Teil meines Buches „Theater spielen mit dem Hund“.

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