Wenn du deine Hund frei laufen lassen möchtest, brauchst du einen guten Rückruf.

Du stehst da, rufst deinen Hund und er kommt nicht.

Wer kennt das nicht?

Selbst bei Hunden, die sehr gut zurück kommen, kann sein, dass sie so abgelenkt sind, dass der Rückruf nicht gleich funktioniert.

Doch was tun, wenn dein Hund den Rückruf oft ignoriert oder zu sehr abgelenkt ist.

Der Rückruf ist ein normales Trainingsziel. D.h. er kann mit einem guten Plan auch aufgebaut werden. Den Hund frei laufen lassen zu können bedeutet Freiheit für dich und für deinen Hund.

Schwierig wird es dann, wenn du einen hoch ambitionierten Jäger bei dir zuhause hast.

Inhaltsverzeichnis

1. Dein Ziel formulieren.

Damit dein Hund eine Chance hat zu verstehen, was du von ihm möchtest, solltest du zuerst dein Ziel formulieren.

Nicht ganz neu die Idee – hilft aber immer wieder.

Gerade beim Rückruf ist es wichtig sich erst mal mit sich selbst auf ein paar formale Dinge zu einigen.

Welches Signalwort möchtest du benutzen? Was nutzt du als Verstärker? In welchem Zeitraum soll dein Hund am Ende kommen? Was soll er tun, wenn er bei dir angekommen ist? Was machst du während du ihn rufst und direkt danach?

Rückruf - Hund rennt über eine Wiese

Das liest sich vielleicht erst mal banal. Doch ich habe wirklich schon ganz unterschiedliche Dinge erlebt, bei denen selbst ich nicht wusste, was der Hund tun soll, obwohl mir klar war, dass es um Rückruf geht.

Also verwirre nicht den Hundetrainer und auch nicht deinen Hund, sondern formuliere erst einmal dein Ziel.

2. Der optimale Zeitpunkt.

Ein ganz schlechter Zeitpunkt für den Rückruf ist, wenn dein Hund gerade intensiv an etwas schnuppert.

Ja, aber der Hund muss ja in jeder Situation zurück kommen – höre ich dich schon sagen.

Ja, aber ist eine ganz schlechte Formulierung, da sie gleich alles zerschießt.

Klar, soll dein Hund bei jeder Gelegenheit zurück kommen. Heißt das gleichzeitig auch, du trainierst immer zu schwierigen Zeitpunkten?

Rückruf - Golden im Wald

Nein.

Du trainierst in den Situationen, in denen recht sicher ist, dass dein Hund zurück kommt.

Da höre ich schon die Skeptiker: Aber (hüstel) das ist ja einfach.

Ja, das ist einfach und deshalb wird da trainiert. (Punkt)

3. Er soll sofort kommen.

Eine wunderbare Vorstellung: Du rufst und dein Hund kommt sofort angerannt.

Schauen wir mal, was den Hund in der Regel davon abhält, genau das zu tun.

Er ist abgelenkt. Ist ja klar – die Umwelt bietet unendlich viele Reize, um die er sich kümmern kann.

Du rufst mehrmals, wenn er nicht sofort kommt – dein Hund lernt: ich habe noch Zeit.

Nach dem vierten Rückruf kommt er angetrabt – du freust dich, er bekommt ein Leckerchen. Dein Hund lernt: Egal wann ich komme, es gibt noch was.

Rückruf - Godiva auf Wiese

Oder er setzt sich sofort in Bewegung auf den Rückruf, biegt aber unterwegs nochmal ab, weil ein Duft in die Nase steigt. Ahhhh hätte fast geklappt. Du gehst ein paar Schritte auf deinen Hund zu und erinnerst ihn daran, was eigentlich richtig gewesen wäre. Er erinnert sich – Bingo – Futterbelohnung.

Dein Hund lernt also egal wie oder wann er kommt, er wird immer belohnt.

Wie um alles in der Welt, soll er verstehen, dass er sofort zurück kommen soll?

4. Verstärker, die beim Hund wirken.

Machmal denke ich: Verrückt ich kann meinen Hund frei laufen lassen und er kommt wieder, wenn ich rufe.

Damit will ich sagen, dass ich das nicht für selbstverständlich halte.

Ein anderes Wesen, das mich begleitet und einfach so in meiner Nähe bleibt. Das ist ein Geschenk.

Damit mir dieses Geschenk erhalten bleibt nutze ich einen tollen Verstärker für sie. Bei ihr ist es ein gutes Leckerchen, das wirkt. Manche Hunde stehen allerdings nicht so sehr auf Futter, dann ist es vielleicht Spiel.

Rückruf - Susanne und Godiva im Spiel

Kennst du die besten Verstärker für deinen Hund?

Ein toller Verstärker, von dem du denkst, er wäre toll, muss das noch lange nicht für deinen Hund sein.

Auch hier ist es gut die Perspektive zu wechseln und einen Blick in die Welt deines Hundes zu werfen.

Mehr über Verstärker findest du hier.

5. Die Umwelt verstehen lernen.

Die Umwelt bietet deinem Hund ein weites Feld mit Reizen.

Mit den Gerüchen wird er sich vermutlich viel beschäftigen. Allerdings gibt es auch viel zu sehen.

Es kommen Menschen vorbei und andere Hunde. Vielleicht ab und an auch ein Pferd. Hier und da ist ein Eichhörnchen oder eine Katze.

Und dann gibt es noch Mäuse, die im Untergrund lauern, nur um deinen Hund abzulenken 😉

Du kannst eine Strecke immer und immer wieder ablaufen. Sie wird für deinen Hund nicht langweilig werden. Er wird immer wieder Dinge finden, die interessant sind.

Rückruf - Landschaft

Gerüche verändern sich.

Überhaupt ist die Welt der Düfte für den Hund eine ganz andere als für uns. Ich sehe mich nicht in der Lage mir vorzustellen, was mein Hund damit alles aufnimmt.

Vielleicht ist es ein bisschen wie mit dem, was wir sehen. Unser Gehirn filtert dabei sehr stark. Dinge, die für uns nicht wichtig sind, sehen wir auch nicht. Es gibt dazu ein interessantes Buch: „Der unsichtbare Gorilla“.

6. Die Welt in seinem Kopf tickt anders.

Unterschiedliche Menschen ticken völlig anders. Kein Hund ist wie der Andere.

Jeder lebt mit seiner eigenen Vorstellung im Kopf. Wir Menschen vielleicht oder hoffentlich etwas bewusster als unsere Hunde es tun.

In einer Beziehung fällt es manchmal schwer zu verstehen, dass der geliebte Mensch anderer Meinung ist. An manchen Punkten kann keine Einigung erzielt werden. Das Maximale scheint ein Kompromiss zu sein.

Manchmal verletzt uns das.

Jeder und jede von uns hat Erfahrungen im Leben gemacht, die prägend sind.

Rückruf - Godiva in der Sonne

Genauso ist es bei Hunden. Hast du einen Welpen bei dir aufgenommen, so weißt du vieles, was er an Erfahrung gemacht hat und du kannst dir erklären, warum er sich so oder so verhält.

Bei Tierschutzhunden sieht das anders aus. Du weißt nicht, mit welchem Rucksack der Hund bei dir einzieht.

Es ist ein langsames aufeinander einlassen und sich kennen lernen. Vertrauen entsteht – mit der Zeit, bekommst du es geschenkt.

7. Der Superrückruf, der immer funktioniert.

Den Superrückruf würde ich immer aufbauen.

Er kann deinen Hund zu dir zurück bringen, auch wenn die Umstände sehr schwierig werden.

Er wird entsprechend der Klassischen Konditionierung aufgebaut und funktioniert wirklich richtig gut.

Wenn, ja wenn du dich daran hältst, ihn richtig anzuwenden.

Rückruf - Godiva Rückruf

Mein Rat an dieser Stelle: Such dir jemanden, der mit dir gemeinsam diesen wichtigen Rückruf aufbaut. Schnell passieren Fehler und dann geht er kaputt.

Du hast nicht beliebig viele Versuche ihn aufzubauen.

Melde dich gerne bei mir. Ich unterstütze dich beim Rückruf und auch dabei deinen Hund immer besser verstehen zu lernen.

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